Erklärung zu #BlackLivesMatter

Wir, verschiedene organisierte antifaschistische Gruppen aus Hamburg,
erklären uns mit allen Protestformen von Schwarzen Menschen und BIPoC zu
den BlackLivesMatter Protesten solidarisch.

Auch wir sind in Trauer und Wut über den rassistischen Mord an George Floyd durch vier Polizisten.

Leider überrascht uns diese Tat nicht, denn wir kennen einige der
unzähligen Namen und Geschichten der Betroffenen und Todesopfer rechter
und rassistischer Gewalt. Auch in Deutschland gibt es eine grausame Kontinuität rechten Terrors, rassistischer Polizeigewalt und tägliche Angriffe u.a. auf PoC und Schwarze Menschen, denn wir leben in einer rassistischen Gesellschaft bzw. sind ein Teil dieser. Aus der rechtsterroristischen Mordserie des NSU und den rassistischen
Ermittlungen haben die Behörden nichts gelernt. Gegen unabhängige
Beschwerde- und Ermittlungsstellen in Fällen von Polizeigewalt wehrt
sich der Apparat vehement, institutioneller Rassismus wird geleugnet wie
aktuell auch von der Hamburger Polizei.

Betroffenen rechter Gewalt und Angehörige von Todesopfern der
Terroranschläge werden mit Lippenbekenntnissen der Politik abgespeist,
statt dass umfassende Aufklärung und Unterstützung gewährleistet wird.
Aufklärung wird wie im Fall Oury Jalloh oder William Tonou-Mbobda
verunmöglicht. Nur durch die Kämpfe von Angehörigen und Freund_innen
werden diese Taten öffentlich und gelangen in das gesellschaftliche
Bewusstsein. Racial profiling der Sicherheitsbehörden, Rassismus im Alltag wie strukturelle Benachteiligung auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt, in der Schule, an den Universitäten und in der Nachbarschaft, sind Realität in Deutschland.

Daher ist es nicht überraschend, dass nun auch in vielen deutschen
Städten tausende Menschen derzeit zusammenkommen und gegen Rassismus und Polizeigewalt protestieren.

Als organisierte antifaschistische Gruppen sehen wir unsere Rolle bei
den Protesten im Zuhören, Unterstützen und darin, gute Verbündete zu
sein. Denn unsere Zusammenhänge sind zwar gemischt, aber überwiegend
weiß-positioniert und neigen ebenso zu rassistischer Dominanz und
Ausschlüssen.

Wir möchten weiße Menschen sensibilisieren bei BlackLivesMatter nicht
als starke Akteur*innen aufzutreten, nicht den öffentlichen Raum und
sichtbare Positionen zu dominieren, sondern Schwarzen Menschen und PoC
diesen Raum zu lassen. Weiße Menschen sollten weder in den den ersten
Reihen stehen, noch sich anderweitig in den Vordergrund drängen. Es sind
nicht die Proteste von weißen Menschen, die durch ein eigenes Agieren
dominiert werden sollten.

Wir halten uns zurück und unterstützen dort, wo es nötig und gewünscht
ist. So haben wir uns auf den vergangenen Veranstaltungen verhalten und
so werden wir auch in Zukunft an der Seite der kämpfenden Bewegung stehen.
Antifaschistisch aktiv zu sein, heißt nicht nur Demonstrationen zu
besuchen. Es heißt sich selbst und das eigene Handeln in Frage zu
stellen. Es braucht Praxen, die Bündnisse schaffen mit allen die nicht
länger in einer rassistisch-strukturierten Welt leben wollen.
Wir müssen und werden im Alltag weiter unsere Stimme erheben und lassen
Betroffene nicht allein. Wir fordern von all unseren weißen Verbündeten
eine Reflektion ihrer weißen Privilegien und eine gemeinsame Kampfansage
gegen ein System der weißen Dominanz das Menschen tötet.

silence is violence!
saytheirnames!
BlackLivesMatter!

Alle Infos

Checkt: twitter.com/1M_Nazifrei

Hashtag des Tages: #1M_Nazifrei

Von 10 bis 16 Uhr wird es eine Live-Berichterstattung des Freien Sender Kombinats zum 1.Mai in Hamburg geben. Zu empfangen in Hamburg auf 93,0 MHz Antenne, auf 101,4 MHz im Kabel, digital per DAB+ und weltweit als <a href=“https://www.fsk-hh.org/livestream“>Livestream</a>.

Der Ermittlungsausschuss ist am 1.Mai unter 040-43278778 erreichbar.

Der ea versucht Rechtsanwält_innen zu vermitteln und zu gewährleisten, dass Menschen nicht spurlos verschwinden, ewig im Knast sitzen etc..
Wenn ihr festgenommen werdet oder Festnahmen beobachtet, meldet euch beim Ermittlungsausschuss! Mehr dazu <a href=“https://eahh.noblogs.org/kleines-demo-abc/“>hier</a>

Aktionskarten

Damit Ihr Euch schonmal einen Überblick über Hamburg-Harburg verschaffen könnt und zur Orientierung am 1. Mai selber, könnt Ihr Euch die Aktionskarten herunterladen und ausdrucken. Ihr findet einen etwas größeren Ausschnitt für die Übersicht und einen kleineren Ausschnitt für die Orientierung rund um den Harbuger Bahnhof, wo nach jetzigem Stand die Nazis auftauchen wollen, falls ihre Klage erfolgreich ist. Da bisher noch keine konkreten Infos zu genauen Orten, an denen Mahnwachen, Kundgebungen, etc. stattfinden vorliegen, sind noch keine weiteren Infos in den Karten eingezeichnet. Sobald da etwas konkret ist, folgen Karten mit markierten Orten.

<img class=“alignnone wp-image-172 size-full“ src=“https://1mainazifrei.noblogs.org/files/2020/04/Karte_Übersicht_web.jpg“ alt=““ width=“1754″ height=“1240″ />
<img class=“alignnone wp-image-173 size-full“ src=“https://1mainazifrei.noblogs.org/files/2020/04/Karte_Detail_web.jpg“ alt=““ width=“1754″ height=“1240″ />

Mahnwachen des Harburger Bündnis gegen Rechts

Liebe Antifaschist*innen,

am 1. Mai wollen Nazis in Harburg aufmarschieren. Zwar ist der Aufmarsch derzeit verboten, doch die Nazis versuchen dagegen zu klagen. Zusammen mit dem Harburger Bündnis gegen Rechts und dem Bergedorfer Bündnis gegen Rechts haben wir insgesamt 13 Mahnwachen angemeldet. An diesen Mahnwachen können bis zu 25 Personen unter Einhaltung der Abstandsregeln teilnehmen. Solltet ihr an einer Mahnwache teilnehmen wollen, bitten wir euch pünktlich zu kommen. Es kann sein, dass mehr als 25 Personen teilnehmen wollen. Bitte habt Verständnis, dass das nicht verantwortlich möglich sein wird. Tritt dieser Fall ein, bitten wir euch einzeln oder zu zweit spazieren zu gehen, bis wieder Platz auf der Mahnwache ist.
Mahnwachen

Die Mahnwachen finden gestaffelt von 13.30 bis 16.30 Uhr an diesen Orten statt

Harburg:

Sand

Poststraße

Rathausplatz

Herbert-Wehner-Platz

Walter-Dudeck-Brücke

Moorstraße / Ecke Wilstorfer Str.

Kalischerstr. / Ecke Eddelbütteler Str.

Fußgängerzone Lüneburger Str.

Wilstorfer Str. / Ecke Kalischerstr.

Kriegerdenkmal Bremer Str.

Innenstadt:

Hauptbahnhof (Heidi-Kabel-Platz)

Bergedorf:

Bahnhof (Weidenbaumsweg)

What we can do

Auch weiterhin bleibt die Situation zum 1. Mai unklar. Es gibt dennoch
einiges was wir alle – auch trotz Corona-Pandemie – politisch tun können:

1.) Informieren und Mobilisieren
– Bereits seit Wochen wird unter #leavenoonebehind auf das
menschenrechtswidrige Verhalten der europäischen Staaten hingewiesen,
die weiterhin Geflüchtete in Lagern halten. Mindestabstände und
Hygiene-Maßnahmen, um die Corona-Verbreitung aufzuhalten, wird
verunmöglicht. Legitimer Protest und Widerstand von Betroffenen und
solidarischen Menschen wird verhindert. Es liegt an uns allen, die
Forderungen nach Auflösung der Lager, weiter in der Öffentlichkeit zu
halten.
– Ebenso gilt es in sozialen und privaten Netzwerken rechten
Verschwörungsmythen entgegen zu treten.
– Außerdem könnte ihr über den Naziaufmarsch am 1.Mai informieren und – ob er stattfindet oder nicht – zu Gegenaktivitäten mobilisieren.
Teilt den Hintergrundartikel (Naziaufmarsch am 1. Mai: Ein Bündnis der Krise), unsere Seite oder die Mobi-Seite
vom Hamburger Bündnis gegen Rechts (www.nonazis.hamburg). Nutzt auch
unsere Grafiken (Material für Soziale Medien und Homepage) um auf unsere Kampagne aufmerksam zu
machen.

2.) Aufruf unterschreiben
Unter www.nonazis.hamburg findet ihr den Aufruf des Hamburger Bündnis
gegen Rechts gegen den Aufmarsch. Helft mit, dass wie in der
Vergangenheit, wieder hunderte Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen
den Aufruf unterstützen.


3.) Geld spenden

Auch antifaschistische Projekte sind weiterhin auf Spenden angewiesen.
Wenn ihr für die Aktionen zum 1.Mai in Hamburg spenden mögt, könnt ihr
das beim Hamburger Bündnis gegen Rechts tun
(https://www.keine-stimme-den-nazis.org/ueber-uns/spenden).